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Präanalytik

Definition

  • umfasst alle Prozesse, die vor der eigentlichen Laboranalytik ablaufen
  • sie beeinflusst weitere Teilschritte der Befunderstellung und den Befund selbst
  • liegt meist außerhalb des Kontroll- und Einflussbereichs des Labors, qualitative Mängel daher oft nicht erkennbar

Einteilung

  • Testauswahl und Anforderung
  • Patientenvorbereitung
  • Probennahme und Probenvorbereitung (ev. Zwischenlagerung)
  • Probentransport

Fehler in der präanalytischen Phase können unsere Analysenergebnisse erheblich verfälschen und damit auch eine fehlerhafte Befundinterpretation nach sich ziehen.

DasLabor legt daher großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit seinen Einsendern zur Sicherstellung einer optimalen Präanalytik, um so die besten Voraussetzungen für richtige Untersuchungsergebnisse zu schaffen.
Alle für Sie wichtigen Informationen zu den einzelnen Analysen werden von uns im Analysenkatalog ständig aktualisiert.

DasLabor ersucht Sie, die sorgsam zusammengestellten Hinweise im Interesse einer guten Laboranalytik zu befolgen.

DasLabor und seine Mitarbeiter sind bemüht, Probleme durch telefonische Kontaktaufnahme schnell und unbürokratisch zu lösen.

Bei Unklarheiten wenden Sie sich bitte an uns!

Patientenvorbereitung

Untersuchungsergebnisse sind von einer Vielzahl von Einflussgrößen abhängig:
 
EINFLUSSGRÖSSEN

Unveränderliche oder längerfristige

Veränderbare oder kurzfristige

Geschlecht
Rasse
Genetik
Alter
Zyklusphase
Schwangerschaft
Körpermasse
körperliche Aktivität
Nahrungsaufnahme
Medikation
Zirkadiane Rhythmen
Stress
Körperlage
Dauer der venösen Stauung

Bei der Patientenvorbereitung sind zu beachten:

Einige Analyte unterliegen beträchtlichen tagesrhythmischen Schwankungen und / oder werden durch reichliche Nahrungsaufnahme vor der Blutabnahme unterschiedlich stark beeinflusst.

Die meisten Referenzbereiche beziehen sich auf die Blutabnahme zwischen 7.00 Uhr und 9.00 Uhr am nüchternen Patienten.

Blutabnahmen außerhalb dieses Zeitraumes sind in vielen Fällen möglich und werden von uns auch, sofern keine Gründe dagegen sprechen, durchgeführt.
Die Angabe von Abnahmedatum mit Uhrzeit ist zur Plausibilitätskontrolle von zweifelhaften Analysenergebnissen und zur Bewertung außerordentlich hilfreich.

Nahrungsaufnahme

Die Einnahme eines leichten, fettarmen Frühstücks kann vor einer Blutabnahme meist gestattet werden.

Nüchternbedingung (= mind. 12-stündige Nahrungs- und Alkoholkarenz) ist besonders bei der Kontrolle pathologischer Vorwerte von Stoffwechselparametern (z.B. Triglyceride, Blutzucker) notwendig.

Bei Funktionstesten (z.B. Glucose- oder Laktosetoleranztest) ist vor und zwischen den Blutabnahmen absolute Nahrungskarenz einzuhalten, nur mäßige Wasseraufnahme ist gestattet.

Medikamentenspiegel

Nach Erreichen der steady state werden gewöhnlich Talspiegel gemessen, d.h. Abnahme kurz vor der nächsten Medikamentenapplikation, bei Verdacht auf Überdosierung und Intoxikation sofort.
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Diät

Manche Untersuchungen bedürfen der Einhaltung einer Diät, diesbezügliche Vorschriften entnehmen sie unserem Analysenkatalog bei der jeweiligen Analyse.

Alkohol

Missbrauch kann zu kurz- oder langfristigen Laborwertveränderungen führen.

Rauchen

Chronischer Nikotinabusus kann zur Erhöhung von z. B. CEA und der Leukozytenzahl führen.

Medikamente

Medikamente können das Messergebnis direkt beeinflussen (eine laufende Fe-Medikation täuscht normalen oder erhöhten Fe-Spiegel vor) oder indirekt stören, indem sie die Bindung an Transportproteine, den Metabolismus in Leber und Niere, die intestinale Resorption oder die Bestimmungsmethode selbst stören.
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Starke körperliche Anstrengung ist vor jeder Blutentnahme zu vermeiden (der Patient sollte mindestens 10 Minuten "absitzen"), da es zu Hämokonzentration, Hormonausschüttung und Veränderung von Parametern nach Muskelarbeit kommt.

Die Körperlage bei der Blutentnahme sollte immer gleich - bei ambulanten Patienten bevorzugt sitzend - sein und dies ist besonders z.B. bei der Untersuchung von Hormonen, die für die Blutdruck-Regulation mitverantwortlich sind, zu beachten ( z.B. Aldosteron - liegend vs. stehend).

Die körperliche Aktivität ist auch bei der Harngewinnung zu berücksichtigen (DD. orthostatische PU vs. permanente PU).
 
Manipulationen am Patienten vor der Blutabnahme können zu falsch pathologischen Werten führen, z.B.:

Palpation der Brust führt zu Prolaktinerhöhung
digitale Prostatauntersuchung führt zu PSA-Erhöhung
i.m.-Injektionen führen zu CK- und Myoglobinerhöhung
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